2.8.16

Lights Out

USA 2016 Regie: David F. Sandberg mit Teresa Palmer, Maria Bello, Gabriel Bateman, Alexander DiPersia 81 Min. FSK: ab 16

Im Teaser wird der Familienvater bei der nächtlichen Arbeit gemeuchelt. Aber während die meisten Geister recht sesshaft „ihrem" Haus verbunden bleiben, hängt dieser an einer Familie: Sophie unterhält sich nachts mit einer Gestalt im dunklen Nebenraum. Ein Schock für den kleinen Martin. Schlimmer als Selbstgespräche der depressiven Alleinerziehenden ist ein mörderisches Monster in der Dunkelheit.

„Denn die einen sind im Dunkeln / Und die andern sind im Licht / Und man siehet die im Lichte / Die im Dunkeln sieht man nicht." So lautet der passende Werbespruch zu diesem Film. Murakami schrieb, das Schlimme am Dunkel sei die Vorstellung, dass jede Dunkelheit mit jeder anderen verbunden ist. So kann alles, was sich darin versteckt, überall sein Übles treiben. Dieser Film empfiehlt Kindern, nicht nur unter dem Bett nachzuschauen, sondern auch im Oberstübchen der Mutter (Maria Bello). Ganz schön dreist und unverschämt allen psychischen Kranken gegenüber.

Der Horror-Film „Lights Out", die XXXXL-Version eines gleichnamigen 150 Sekunden-Hits auf YouTube, erdreistet sich auch noch recht flott, den jungen Martin (Gabriel Bateman) der Mutter wegzunehmen. Die erwachsene Schwester Rebecca (Teresa Palmer) nimmt ihn auf, was das lichtscheue Monster nicht sonderlich stört. Denn es kann nicht nur irgendwie immer wieder Glühlampen ausgehen lassen, öffentlicher Nahverkehr ist ihm wohl auch vertraut. Rebecca findet noch mehr heraus: Das Monster war einst zusammen mit der Mutter lichtscheue Patientin in einer Psychiatrie und hieß Diana.

Die verschiedenen Zustände zwischen Angst und gespielter Tapferkeit, zwischen Depression und Hoffnung werden von Teresa Palmer („Knight Of Cups", „Point Break") und Maria Bello („Pippa Lee") gut gespielt. Doch mehr als eindimensionale, vermeintliche Rätsellösung als Vorspiel für das „fetzige" Finale, das besonders dreist daher kommt, bietet der Film nicht. Ansonsten bedient sich der weiter nicht besonders originelle, aber funktionale Horror-Film einem An-Aus-Spielchen mit dem Licht-Schalter, welches das Monster für Sekunden als Schatten sichtbar macht. Mit den üblichen Schockmomenten ist „Lights Out" eine solide Genre-Arbeit, aber nichts, was Andere als gruselige Fans unbedingt ins dunkle Kino gehen lassen sollte.