18.3.13

Die Croods

USA 2012 (The Croods) Regie: Kirk De Micco, Chris Sanders 99 Min. FSK o.A.

Da kann man mit 2 oder 3D drehen. Da kann man noch so viele deutsche Drüber-Quatscher engagieren, die es sowieso schlechter machen als die Originalstimmen. „The Croods" ist so klasse, weil hier die Ideen purzeln wie bei Geröllheimers unterm Sofa. Wenn Steinzeit schon früher so lustig gewesen wäre, wie bei dieser animierten Familien-Komödie, dann hätten wir glatt den Neandertalern die trübe Zukunft überlassen! Obwohl von der Gehirnmasse her gesehen, ist es nicht ganz klar, ob die Croods jetzt Chrom- oder Chrom-Mangan-Menschen sind. Die Entwicklungs-Linie scheint quer durch diese Familie von Höhlenbewohnern zu gehen. Ja, es ist sogar Thema des Films, dass Papa Grug lehrt, alles Neue sei gefährlich. Dabei ist in Zeiten des Umbruchs - richtigen Umbruchs mit Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Kontinentalverschiebungen - Anpassung an neue Verhältnisse gar nicht so dumm. (Was nicht heißt, ihr könnt eure Eltern jetzt als Neandertaler bezeichnen, wenn sie euch mal was verbieten!) Moment mal: Kontinentalverschiebung und Steinzeit-Menschen? Das passt nicht zusammen, werden die Klügeren der kleinen Croods sagen. Aber es gab sicher auch keine Walfische mit Füßen, keine fliegenden Piranhas oder was sonst noch so in diesem durchgeknallten Film rumfleucht.

Also noch mal von Anfang: Da war das Ei. Von so einem Straußen-Känguru-Huhn ganz in Blau. Und damit es zum Frühstück der Croods wird, geht bei der Sippe samt Oma mit Bumerang-Krücke und tierischem Baby eine Menge Action ab. Danach ist schon fast wieder Schicht beim Tageslicht und der Deckel kommt auf die Höhle. Man weiß ja nie. Aber Tochter Eep will wissen, was da so im Dunkeln flackert und schleicht sich heraus. Hinter einer furchteinflößenden Maske steckt der junge, clevere Guy, der nicht nur vom Feuer weiß, sondern auch von der nächsten Naturkatastrophe. Nach ein wenig hin und her Gerenne, Geschreie und Gehaue folgt ihm selbst der reaktionäre Grantler Grug. Die Moral von der Geschicht ... interessiert uns mal nicht. Denn abgesehen von diesem klebrigen Gesülz sind „Die Croods" bestes Unterhaltungs-Popcorn (haben sie erfunden) und ein Feuerwerk (das auch) an tollen Gags. Wenn der Film vermitteln will, dass Hirn letztlich Muskelkraft besiegt, macht er es am besten mit seinen hirnverbrannten Ideen, die jeden aufwändigen Animations-Schnickschnack in den Schatten stellen. Deswegen ist es auch egal, dass dieses neumodische 3D-Zeugs nur manchmal wirkt. Damals als die Höhlen-Bilder laufen lernten (wer hat's erfunden? Die Croods!) war nämlich alles noch viel besser. Umpf.