8.5.18

Rampage

USA 2018 Regie: Brad Peyton mit Dwayne Johnson (David Okoye) · Naomie Harris 107 Min. FSK ab 12

Der Ex-Wrestler Dwayne „The Rock" Johnson als sanfter Gorilla-Flüsterer! Das kann nicht gut gehen, mit einem Charakter-Typen, der vom Aussehen her selbst in die Gorilla-Gruppe einziehen
könnte. Doch dann schlägt die Action los und das geht ganz gut. Der Primatenforscher Davis Okoye (Johnson) hat es nicht so mit Menschen, seit er Jagd auf Wilderer gemacht hat. Sein bester Kumpel ist der große, weiße Gorilla George. Mit dem kann er nicht nur per Zeichensprache reden, der nimmt ihn auch gerne auf den Arm. Der kuscheligen Bromance, der auffälligen Romantik zwischen Hetero-Männern, kommt der Niederschlag eines Science Fictions in die Quere. Denn die Trümmer eines illegalen Forschungslabors im Weltall (sic!) machen aus George und anderen Wesen riesige und extrem aggressive Monster. Dank des Drehbuch-Einfalls einer Gruppe von Schimpansen, angeleitet von Jan Böhmermann, jagen diese Kreaturen auf Chicago zu und Dwayne Johnson hat wieder einiges zu retten.

Die Mischung aus King Kong, Jurassic Park und Godzilla, dieses Genexperiment mit alten Filmstoffen, lässt schnell die verstörenden Bilder einer Familientherapie mit Johnson und Affen vergessen. Die klassische Besetzung mit attraktiver und kämpferischer Wissenschaftlerin, ruppigem FBI-Befehlshaber, dummem Militär und die zynischer Konzern-Chefin sorgt für eine deftige Schneise der Zerstörung. Auch wenn „Rampage" zeitweise nur mäßig inszenierten Actionfilm ohne Witz abliefert, knallt es kräftig, wenn die unkaputtbaren Monster mit Panzern wie mit Spielzeug und mit Hochhäusern wie mit Lego umgehen.

Dass dabei viele Bilder an 9/11 erinnern, wirkt seltsam, aber ist auch viel zu weit gedacht. Dass ein riesiger Wolf wie die Kreatur eines billigen Trash-Films aussieht und eine Echse gut Godzilla ins Bein beißen könnte, hat die Macher sicher mehr interessiert. Falls das Action-Filmchen uns irgendwas mit Natur und Verantwortung der Wissenschaft sagen möchte, deutlich machen will, dass doch der Affe der bessere Mensch sei, hört man es nicht, weil es mit viel Geschepper andauernd schreit: Hau drauf!