5.3.18

Operation: 12 Strong

USA 2017 (12 Strong) Regie: Nicolai Fuglsig mit Chris Hemsworth, Michael Shannon, Michael Peña 131 Min. FSK ab 16

Es müsste eigentlich Satire sein: Da reiten im Jahr 2001 US-Soldaten in den Krieg gegen die afghanischen Taliban, die sie vorher mit Luftabwehr-Raketen ausgestattet haben. Deswegen geht nix mit Hubschraubern und die Fortbewegung wird etwas umständlicher. Außerdem wollen sie die Verantwortlichen für die Anschläge von 9/11 bestrafen, die sitzen aber in Saudi-Arabien - Erdkunde und Politik ungenügend.

Der typisch widerwärtige Kriegsfilm „Operation: 12 Strong" macht allerdings ein Heldenstück daraus, dass 12 Soldaten unter Führung eines rachsüchtigen „Warlords" nach Afghanistan einreiten und sich von ihm instrumentalisieren lassen. Sie funken Koordinaten nach Hause, mit denen Bomber aus sicherer Höhe ihren Massenmord betreiben können. Das nächste Machwerk vom brachialen Rumpel-Produzenten Jerry Bruckheimer („The Pirates of the Caribbean", „Black Hawk Down") setzt auf Pferde und die unterforderten Stars Chris Hemsworth, Michael Shannon und Michael Peña. Tatsächlich soll im Fach Personen-Entwicklung der Anführer Mitch Nelson (Hemsworth) mit Hilfe der Lebens- oder Tötungsphilosophie des Warlords seinen „Killerblick" finden und westliche Feigheit ablegen. Das klingt dann ähnlich ekelhaft wie die Ideologie der Taliban.

Der dänische Regisseur Nicolai Fuglsig führt ein brutales Beispiel für den Terror der Taliban gegenüber Bildung und Frauen vor. Das reicht als Begründung, um aus sicherer Entfernung haufenweise Menschen und Dörfer zu bombardieren. Vor allem im letzten Drittel gibt es nur noch Ballern und Morden. Selbstverständlich muss „Operation: 12 Strong" heutzutage äußerlich ein „dreckiger" Kriegsfilm sein. Tatsächlich erzählt er vor allem von Übermacht der US-Weltpolizei, ohne jegliche Zweifel zuzulassen. Wo er aufhört, beginnen interessante Filme wie der dänische „Brothers" von Susanne Bier von den Grauen des Krieges für Täter und Opfer zu erzählen.