7.3.18

Mute (Netflix)

Regie: Duncan Jones

Nach seinem bejubelten „Moon" mit Sam Rockwell hat der äußerst talentierte Regisseur Duncan Jones einen „Blade Runner" in Berlin inszeniert und diesen „Mute" seinem Vater David Bowie gewidmet. Leo (Alexander Skarsgård) ist stumm, weil seine religiösen Eltern nach einem Unfall in der Kindheit die Operation verhindert haben, die seine Stimme hätte retten können. Leos kleines Glück in der Unterwelt Berlins mit seiner geheimnisvollen Freundin, endet als diese verschwindet. Seine Suche nach ihr kreuzt sich mit den Wegen des desertierten US-Soldaten Cactus (Paul Rudd). Ein Psychopath, der illegal operiert und foltert, um einen neuen Pass zu bekommen. In Ausstattung und Styling ist dies futuristische Berlin ein ganz großer Augenschmaus. Ein alter, voll elektrisierter Mercedes verfolgt Schwebetaxis, im Restaurant kommt das Essen per Drohne. Leo, der stumme Amish, hat aber noch kein Mobiltelefon. Dafür ein Notizbuch, in dem er zeichnet und mit dem er sich auch verständigt. Die Geschichte vom naiven Sonderling und der verschwundenen Schönen wird getragen von Skarsgård Junior, der diese sensible Persönlichkeit großartig spielt. „Mute" wirkt zeitweise verwirrend, ist aber immer noch so gut inszeniert, gestaltet und gespielt, dass man unbedingt dabei bleibt.