18.7.16

Frühstück bei Monsieur Henri

Frankreich 2015 (L'étudiante et Monsieur Henri) Regie: Ivan Calbérac mit Claude Brasseur, Noémie Schmidt, Guillaume De Tonquédec 95 Min. FSK: ab 0

Das Kind, das den verbitterten alten Kauz wieder ins Leben zurückholt ... Ja, auch Claude Brasseur spielt als Monsieur Henri einen herrlichen Griesgram, der es mit „Ein Mann namens Ove" aufnehmen will. Zur nötigen Reibung klingelt die junge Studentin Constance (Noémie Schmidt) bei ihm in seiner viel zu großen Pariser Altbauwohnung und wird seine Untermieterin. Das Leben war nicht nett zu der Frau vom Lande, auch nicht die Fahrprüferin, die Uni-Prüfungen, der Vater oder der verheiratete Liebhaber. Trotzdem ist sie meist eine junge Kämpferin, wie die Figur der Louane in „ Verstehen Sie die Béliers?". Nur hatte dieser Film noch einiges andere zu bieten, unter anderem eine gute Sängerin in der Hauptrolle.

Zwar könnte sich „Frühstück bei Monsieur Henri" auf die Wechselwirkung und die beiden guten Hauptdarsteller verlassen. Vor allem Brasseur gelingt sein gebrochener Charakter des abweisenden Greises, aus dessen Widerborstigkeit die Einsamkeit hervorbricht. Im Grummeln verstecken sich immerhin einige nicht zu leugnende Lebensweisheiten, hinter der anscheinenden Vergesslichkeit ein ziemlich raffinierter Kerl. Auch Noémie Schmidt gelingt die Zerrissenheit zwischen junger, lebenslustiger Frau und Mutlosigkeit wegen allen gescheiterten Prüfungen.

Aber das unwichtige „Frühstück" des sinnlos eingedeutschten Titels macht ebenso wenig Eindruck wie der Rest. Die französische Buddy-Komödie nach Ivan Calbéracs Theaterstück „L'étudiante et Monsieur Henri" hat wenig Pep, verläuft vorhersehbar, harmlos und schwerfällig. Monsieur Henri wird fast freundlich, Constance erhält Mut für ihren großen Traum, etwas Tod und neues Leben, eine Prüfung zum Schluss und geschafft ist die schwere Prüfung für die Zuschauer.