18.1.16

Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs

BRD 2015 Regie: Detlev Buck mit Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Louis Held, Phil Laude, Kostja Ullmann 109 Min. FSK: ab 0

Im dritten Film um die kleine Hexe Bibi Blocksberg (Lina Larissa Strahl) ist diese nicht mehr so klein und zieht mit Freundin Tina (Lisa-Marie Koroll) sowie einem Haufen Teenager-Gefühlen im Rucksack in ein dekorativ grell-oranges Zeltlager. Bei mühsam mit Geocaching modernisierten Schnitzeljagden kämpfen sie gegen andere Teams aus Pfadfinder-, Girly- und Streber-Karikaturen. Tinas Freund Alex schließt sich dem falschen Team an und macht einen Macho-Schnellkurs.

Regisseur Detlev Buck („Wir können auch anders..." 1993), der vom schrägen Nordlicht zum Autoren-Filmer wurde und nun Kinderfilm-Spezialist ist, legt seine dritte „Bibi"-Verfilmung hin und die ist wenigstens an einigen Stellen so sonderlich wie Buck selbst in seinem Kurzauftritt als Pilzsammler. Vor allem die vielen Songs gerieten zu sehr überkandidelten, kunterbunten Musical-Nummern. Das kann Spaß machen, reißt als Rap-Battle von Mädchen gegen Jungs auch mit. Doch so wie dem Liedchen schnell der Text ausgeht, hangelt sich der Film einfallslos an der Schnitzeljagd-Konstruktion entlang. Denn Bibis Hexerei wurde weitgehend verboten. Als sie dann tatsächlich sinnvoll hexen und helfen könnte, versagen ihr die Hände.

„Bibi & Tini 3" befindet sich in einer seltsamen Hängepartie einer auf alt stilisierten Klamotte, die dann bemüht modern wirken will. Es wird erstaunlich umständlich erzählt, nicht mal die Lagerfeuer-Stimmung stimmt, auch dabei verrinnt die Zeit träge. Über Scherze wird nur im Film selbst gelacht, das halbe Lager sitzt als Zuschauer im Essens-Zelt fest, der blöde Dialekt eines französischen Austauschschülers ist hochgradig peinlich. Das der ausgerechnet François Pierre Truffaut heißt, wird Buck viel Spot einbringen. Dabei kann der eigentlich mehr.