8.11.15

Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse

USA 2015 (Scouts Guide to the Zombie Apocalypse) Regie: Christopher Landon mit Tye Sheridan, Logan Miller, Joey Morgan, Sarah Dumont 93 Min. FSK: ab 16

Mal untot lachen? Also über die Untoten totlachen? Leider nicht hier, denn „Scouts vs. Zombies" ist so unspaßig wie das Klischee vom Pfadfinder-Ausflug. Und im Zombie-Genre so tot wie ein Witz mit sehr langem Bart. Nur für die Anfangs-Szene hat man sich scheinbar wirklich Mühe gemacht: Vor und hinter der Glasscheibe eines Labors wollen ein Karaoke-singender Putzmann und ein Forscher uns mit dem Virus vom Zombie-Spaß infizieren. Aber nach der kleinen Vorspeise des Zombie-Menus müssen wir tatsächlich mit peinlichen, spätpubertären Pfadfindern auf den Pfad der simplen Triebhaftigkeit. Jungs, die nur an Frauen-Brüsten interessiert sind, sehen selbst ein, dass sie besser mal auf Partys als nur zum Campen in den Wald gehen sollten. Doch ausgerechnet der letzte Ausflug von drei Scouts mit ihrem Fähnleinführer rettet sie vor der Zombie-Invasion in ihrem Heimatstädtchen. Vorerst...

Nach dem desaströsen Ausflug müssen sich die drei Scouts zusammen mit einer Stripperin gegen Horden mit dauernden kleinen Hunger zwischendurch zu wehr setzen. Und außerdem die Mitschüler auf der heißen Party retten, auf die sie selbst nicht eingeladen wurden. Hier verspielt die biedere Komödie alle Sympathien, wie der film-dienst treffend bemerkte, denn angepasster geht wirklich nicht.

„Scouts vs. Zombies" ist eine große Koalition anti-anarchischer Spaßbremsen und von sozialkritisch beißenden Zombies wie in „Dawn of the Dead" ebenso weit entfernt wie von den albernen in „Shaun of the dead". Ein paar wenige witzige Ideen und Wortspiele reichen nicht aus bei dieser Routine, mit der sich das Genre selbst zerfleischt. Zwischen Zombie-Katzen und Zombie-Penissen sind die Figuren pubertär verklemmt wie bei „Eis am Stil" aus dem letzten Jahrhundert. Das ist Kinderkram, nur das blutige Splatter-Finale bringt dem untoten Film ein „FSK ab 16" ein, was sich eventuell doch wieder als verkaufsfördernd erweist.