12.10.15

Hotel Transsilvanien 2

USA 2015 (Hotel Transylvania 2) Regie: Genndy Tartakovsky 89 Min.

Einst verirrte sich ein junger amerikanischer Rucksackreisender beim Karpaten-Urlaub in ein Vampirschloss. Statt dem üblichen blutleeren Touristen-Aussaugen verliebte er sich in die Tochter des Hauses und es ereignete sich ein grandioser Zeichentrickspaß mit einem Überschuss an Ideen. Der reicht nicht ganz für diesen Nachfolger aus.

Die Hochzeit von Vampirmädchen Mavis und Angsthase Johnny wird mit schreiender Torte sowie Tanz an der Decke schnell und witzig abgehandelt. Die Schwangerschaft noch rascher angekündigt und dann steht die große Frage im Schlosszimmer, was es werden wird: Mensch oder Vampir? Da letzterer erst mit fünf Jahren seine Beißzähne bekommt, wächst Dennis derweil mit kleinen hyperaktiven Werwölfen auf und Monster-Kinder, die Yoga auf der Streckbank spielen. Doch die unterschiedlichen Ansichten von Erziehung bei Opa und Mama eskalieren. Wobei Schwiegerpapa fast zum DeNiro wird, als die junge Familie wegziehen will, weil es woanders sicherer sei als im Monster-Hotel.

Während die Eltern eine Auszeit nehmen, geht Opa heimlich mit dem Kleinen auf Schreckenstour. Doch weder der domestizierte Werwolf noch die verstaubte Mumie können sich zu ihrer alten Form aufschwingen. Und auch das Ferienlager für Vampire ist aus versicherungstechnischen Gründen eher eine wattierte Sicherheitszone. Hier ist alles zu niedlich, wie letztlich auch dieser zweite Teil vom Monster-Spaß mit einem Schwiegervater, der verzweifelt wirkliche monströse Momente sucht. Erst in der letzten Viertelstunde bekommt die Handlung noch etwas Schwung, als mit dem Urgroßvater ein echter Vampir auftritt. Ein echter Charakter mit Bela Lugosi-Touch.

Nach dem Motto „Biss zum Ablachen" startet „Hotel Transsilvanien 2" mit hoher Frequenz verrückter Ideen. Da läuft Bluetooth tatsächlich als blauer Zahn herum und das kubistische Gemälde hat da eine kubistische Figur als Vorlage. Doch so krampfig wie die menschlichen Schwiegereltern ist auch im angeklebten Action-Finale die aufgesetzte Moral: „Normal" zu sein, ist nicht wirklich wichtig. Als Plädoyer für Toleranz mäßig überzeugend, als Nachfolger mächtig enttäuschend.