29.9.15

Max

USA 2015 Regie: Boaz Yakin mit Thomas Haden Church, Josh Wiggins, Luke Kleintank, Mia Xitlali 111 Min.

Schon bei gewöhnlichen Hundefilmen sträuben sich die Nackenhaare des Kritikers. Wenn jetzt so ein Scheißhaufen-Produzent als Held der us-amerikanischen Besatzungsarmee in Afghanistan inszeniert wird, dann wünscht man jedem Film-Lassie direkt einen ganzen Flohzirkus an den Hals.

„Max" macht von Anfang an brav Männchen als ekelhaft patriotisches, kriegs-treiberisches Rührstück: Während der kleine Bruder Justin (Josh Wiggins) beim Killerspielen am Computer hängt, stirbt der „anständige Sohn" Kyle (Robbie Amell) dank eines Hinterhalts des Drehbuchs recht schnell. Sein zum Waffensuchen abgerichteter Hund Max wird nun vor lauter Herzschmerz zu einem der typisch unkontrollierbaren Vierbeiner, die unsere Wälder unsicher machen. Nur Justin kann ihn beruhigen und die beiden werden unzertrennliche Freunde. „Max" hingegen wird zwischendurch zum Teenager-Film mit Hund, um zum Abenteuer mit Waffenschmuggel.

Klar, das Wunderbare des Films ist, dass ein widerspenstiges Computer-Kid durch einen tollwütigen Hund zum angepassten Bürger und Soldaten wird. Der später von zuhause aus mit Drohnen die Afghanen bombardieren kann. Man könnte sich irgendwann Gedanken über das Schicksal der überfallenen Afghanen machen, aber wie viel wichtiger ist das doch Leiden der führerlosen Blondi. Verzeihung, anderer Film, des führerlosen Max! Besonders verlogen gibt sich die Rekrutierungs-Maßnahme als Teenager-Film und als Hunde-Nanny-Variante aus. Samt Freundin, die vom Himmel fällt. Alles bleibt aber stabil auf niedrigem Niveau von widerwärtig bis uninteressant. Vorschlag für das Plakat dieses vierbeinigen Kriegsfilms: „Hunde, wollt ihr ewig leben?"