7.4.15

Die neue Wildnis - Große Natur in einem kleinen Land

Niederlande 2013 (De nieuwe wildernis) Regie: Mark Verkerk, Ruben Smit 97 Min.

„Die neue Wildnis" stellt im allgemeinen Trend der Naturdokus eine Besonderheit dar: Denn diese „Wildnis" liegt mitten in den Niederlanden, dem am dichtesten besiedelten Land Europas, nahe bei Amsterdam. Auf einem Stück Land, das vor 40 Jahren noch Meeresgrund war, entstand ein Naturschutzgebiet von internationalem Rang: Oostvaardersplassen. Ungezähmt und ursprünglich wirkt es wie in einer weit entfernten Welt.

Zwei Jahre lang waren die Filmemacher „Aug in Aug, mit den Tieren, die unsere Nachbarn sind": Europas größte Wildpferdkolonie, Rothirsche, Füchse, Tausende von Gänse, unzählige Wasservögel und sogar ein Seeadler. Den Erzählern wurden die Tiere dabei scheinbar so vertraut, dass sie ihnen Namen gaben. Mit allen Vor- und Nachteilen des Vermenschlichen. Es die Natur dieser Dokus, die Circle of Life-Dramatik zu bemühen. Das Fressen und Gefressen werden, die Geburt und der Tod. Dabei wechseln sich dramatische Szenen mit Spaß und Lehrreichem ab. Wenn die kleinen Füchse wieder kleine Gänse zum Essen bekommen, wie schon gestern, vorgestern und wahrscheinlich auch morgen, ist das für die kleinen Zuschauer eher lustig als grausam.

Mit sehr eindrucksvollen Szenen und Aufnahmen gelang ein großer Erfolg in den Niederlanden. „Die neue Wildnis" ist nicht frei von Verniedlichung und comichaften Momenten, der gelungene Tierfilm ist vor allem für Kinder geeignet, kann mit seinen Bildern aber auch alle anderen begeistern.