9.2.15

Brasserie Romantiek

Belgien 2012 Regie: Joël Vanhoebrouck mit Sara De Roo, Axel Daeseleire, Koen De Bouw, Filip Peeters 102 Min.

Kochen und Essen im Film, da kann ja eigentlich nicht funktionieren, weil Geschmack und Geruch fehlen. Tut es aber doch, außer in diesem Film „Brasserie Romantiek", in dem so ziemlich gar nichts funktioniert - in der Küche und auf der Leinwand: Das Valentintags-Menü in der Brasserie Romantiek versammelt im Genter Restaurant eine Reihe von Paaren und ein Menü voller Dramen, Sehnsüchte, Leidenschaften. Auch die Chefin Pascaline (Sara De Roo) bekommt mit Frank (Koen De Bouw) ihre ehemalige Liebe vorgesetzt, der ihr nach 23 Jahren Abwesenheit einen Flug nach Argentinien anbietet. Für diesen Abend!

Eine vernachlässigte Ehefrau ist eifersüchtig auf ein jung verliebtes Paar und eröffnet ihrem Mann, ein ordinärer Autohändler, ihre Affäre. Der verschrobene Biologe Walter sitzt mit einer ganz scharfen Traum-Frau aus dem Internet am Tisch, die allerdings nur er alleine sieht. Ebenfalls allein ist die selbstmörderische, betrogene Pralinen-Herstellerin Mia, die mit einer Schachtel voller Pralinen russisches Roulette spielt. All dies sind abgelaufene Rest-Geschichten aus der hintersten Ecke der filmischen Speisekammer. Es ist vor allem erstaunlich, wie wenig Originelles sich bei so vielen Geschichten findet. Der abgestandene Film aus 2012 wird nun schwach synchronisiert für das deutsche Kino aufgewärmt und ist das Uninteressanteste, was seit langem aus Flandern zu uns gekommen ist.