13.6.11

Kung Fu Panda 2

USA 2011 (Kung Fu Panda 2) Regie: Jennifer Yuh 90 Min.

Po, der tollpatschigste Kung Fu-Held des alten Chinas, ist wieder da und besser in Form als je zuvor. „Kung Fu Panda", der erfolgreiche animierte Spaß um den pummeligen Panda wurde noch rasanter, dazu gesellten die Autoren Jonathan Aibel und Glenn Berger eine kräftige Dosis persönliches Drama.

Der Drachenkrieger Po und seine tierischen Gesellen der Furiosen Fünf nehmen es diesmal mit düsteren Gegnern auf. Der ehemalige Feuerwerks-Meister Lord Chen - ein Saruman-Nachbau aus China und ein Pfau-Schurke mit viel Charakter um den sadistischen Schnabel - betreibt eine rauchende und funkensprühende Waffenschmiede, seine grimmigen Wölfe rauben in den Dörfern Metall und seltene Erden. Aus dem lustig den Nachthimmel dekorierenden Schwarzpulver werden Feuerwaffen, die das Ende von Kung Fu bedeuten werden, wie man es ähnlich nebenan in Japan bei Tom Cruise als „Letzten Samurai" erlebte. Doch diesmal steht ein dicker Panda in zu engen Shorts der Entwicklung mörderischer Kriegstechnik im Wege.

Zur Freude am exzellenten Zeichentrick gesellt sich Freud, wenn Po die großen Fragen der Panda-scheit klärt. Na ja, zumindest eine: „Wo komme ich her?" Die immer öfter aufflackernden Erinnerungen Pos, der als Sohn eines Reihers aufwuchs, bringen noch mehr flotte Stile in den Film. Chens Geschichte erzählt sich mit Papiermarionetten. Klasse und witzige Ideen im Minutentakt hageln auf die Zuschauer ein wie Hiebe auf die Gegner. Da verschluckt ein Straßenumzugs-Drache reihenweise böse Wölfe und von oben sieht das labyrinthisch aus wie beim alten chinesischen Arkaden-Spiel Pac Man. Die Action-Achterbahn des erfolgreichen Teamworks rast auf Schubkarren durch die Gassen und über schmucke Giebellandschaften. Die vielen auffälligen 3D-Effekte zusammen mit den extrem detailliert ausgearbeiteten Fell- und Stoff-Fasern führen zu erstaunlich plastischen Figuren, die man meint, knuddeln zu können. Dazu tönt ganz dick dramatische Musik von John Powell und Hans Zimmer.

Die Kung Fu-Kämpfe sind viruos wie bei den Meistern, die im Film Ochse und Kroko heißen, in der Filmgeschichte Bruce Lee oder Jacky Chan. So erweist „Kung Fu Panda 2" dem Eastern seine Ehrerbietung und behandelt gleichzeitig ganz jetzige Probleme vieler Kinder im Publikum. Denn Po ist verwirrt und muss trotzdem harter Krieger sein; fühlt Wut und weiß nicht wieso und wohin damit. Auch Chen, der mächtigste und gefährlichste Waffenproduzent der alten Welt, ist nur ein ängstlicher Junge, der sich ungeliebt fühlt. Po und Chen - zwei Waisen im erbitterten Kampf mit ihren eigenen Problemen. Der Konflikt geht mit Chens Versuch, den prophezeiten Panda-Messias mitsamt seiner Familie umzubringen, zurück bis zu Herodes, sogar zu Moses, der ja auch irgendwie in einer (Rettich-) Kiste ausgesetzt wurde. Letztlich erweist sich in diesem sehr plüschigen Film mit eisenharten Typen der innere Friede als die größte Waffe. Nur wer die Probleme aus der Vergangenheit loslassen kann, kommt mit der Gegenwart zurec