1.3.10

Männer, die auf Ziegen starren


USA, Großbritannien 2009 (The Men Who Stare at Goats) Regie: Grant Heslov mit George Clooney, Ewan McGregor, Jeff Bridges, Kevin Spacey 93 Min. FSK: ab 12

Irgendwo im Filmland muss es eine Maschine geben, die Clooney klont. Es kann gar nicht sein, dass ein Schauspieler immer wieder so unterschiedlich auftritt! Zuletzt als empfindsamer Geschäftmann und Überflieger in „Up in the Air“. Dann der Clooney-Clooney in Soderberghs „Oceans“-Serie. Mit als Ableger eine Reihe witziger Kaffee-Werbungen. Zwischendurch mal im Irak als „Three Kings“ auf Goldsuche. Und nun wieder im Krisengebiet als Vertreter mit besonderen Fähigkeiten und: Schnauzbart! Unglaublich!

Ebenso unfassbar ist die verrückte und überaus spaßige Story dieses ... kaum einzuordnenden Films. Schon wie Bob Wilton (Ewan McGregor) von seiner Frau mit dem extrem unattraktiven Kollegen betrogen wird, ist ein Knaller. Frustriert begibt Bob sich nun auf Selbstmord-Mission in den Irak. Dort begegnet er dem seltsamen Schnurrbartträger Lyn Casady (großartiger Clown: George Clooney), der erst behauptet Vertreter zu sein und dann sehr unglaubwürdig vorgibt, einer Einheit für paranormale Kriegsführung anzuhören, der „New Earth Army“. Er selbst sei berühmt geworden, weil er nur mit seinem Blick eine Ziege getötet hätte. Wie sich das seltsame Duo nun auf übersinnliche und sonstige Fährten macht, eine Geisel befreit und danach fast umbringt, in der Wüste verdurstet, um doch zu einem geheimen Ziel zu gelangen, ist aberwitzige Unterhaltung im besten Sinne.

Rückblenden liefern reichlich Abstruses von einer Sondereinheit zu berichten, die einst Jeff Bridges in bester „Big Lebowski“-Manier anführte. Hochrangige Militärs lassen sich vom Flower Power einfangen. Bösartiger Gegner war immer der eifersüchtige Larry Hooper (Kevin Spacey), der die spirituelle Kraft für dunkle Pläne einsetzte. Dass Jedi-Darsteller Ewan McGregor tatsächlich zum Jedi-Soldaten wird und das Finale mit Hilfe von LSD die gute alte Hippie-Zeit aufleben lässt, macht den verrückten Star-Spaß zudem richtig sympathisch. Ein ganz anderer Antikriegs-Film - keine große Mission, aber ein kleines, utopisches Stück Freiheit.