9.3.10

Fall 39


USA, Kanada 2009 (Case 39) Regie: Christian Alvart mit Renée Zellweger, Jodelle Ferland, Ian McShane 113 Min.

Sie sieht harmlos aus, aber hinter dem unbewegten Gesicht verbirgt sich ein Monster: Das ehemalige Bridget Jones-Schätzchen Renée Zellweger entwickelt sich mit mangelndem Ausdrucksvermögen und immer schlechteren Rollen zum Horror der Kinoleinwand. Wie passend, dass sie jetzt in einem Horrorfilm mitmacht: „Fall 39“ will uns mit der einfachen Geschichte eines bedrohten Kindes reinlegen, das sich im Verlauf als kleiner, aber echter Teufelsbraten erweist, den seine Eltern nur zu Recht im Ofen rösten wollten. Das gab es kürzlich als „Orphan“ und klassisch als „Der Exorzist“ oder als „Omen“-Serie. Sobald diese lahme Überraschung halbwegs anständig ausgespielt wurde, kommt es auf das Schauspiel des kleinen Monsters Lilith Sullivan (Jodelle Ferland) und des Leinwand-Schreckens Zellweger in der Rolle der überarbeiteten Sozialarbeiterin Emily Jenkins an. Die verlor ihr Herz gegen jede (Drehbuch-) Vernunft an ihren 39. Fall, Lilith. Und fast ihr Leben an die Ausgeburt der Hölle. Dabei ist die Naivität der angeblich erfahrenen Sozialarbeiterin erschreckender als die heimtückischen Anschläge des teuflischen Mädchens. Ein handwerklich akzeptabler Film, dessen „Produktionswerte“ nicht die Schwächen im Grundgerüst überdecken können. So ist es vielleicht nicht allein die Schuld von Renée, dass der ganze Horror oft unfreiwillig komisch wirkt.